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CCLXX.

1379, Januar 28. Burg zu Glatz.

Hensel von Lichtenburg, von Vöttau genannt, markgräflich Mährischer Hauptmann zu Glatz und Frankenstein beurkundet, dass nach Aussage berufener Zeugen das Kloster Kamenz zum Brückenbau über die Neisse nicht verpflichtet ist.

Wir Hensel von Leuchtenburk von Fetow genant, von des margrefe gewalt hauptman czu Glocz vn(d) czu Frankenstein bekennen offenlich allen den, di dizen brif zehen ader hoeren lezen, daz noch langer czweiunge vnd mancherlei krik, der czwisschen der stat, burgern vnd der gemeine von Frankenstein an einem teile, vnd den innigen, dem closter, dem apte vnd dem convent des ordens zende Bernhards czu Kamencz an dem andern teile gewest ist, von brukken weyn, di ubr daz wasser, die Neisse, gewest vnd gangen zint, wir gewissen noch gebote des durchleuchtigen hern Justs margrefen czu Merhern, vnsers genedigen herren, czwisschen beiden teilen gehort habin, alzo daz wir warhaftiklich ervaren haben, daz der krik vnd di czweiunge vormols kumen was an den allerdurchleuchtigsten herren, hern Karl Romischen keiser vnd kunige czu Behem; der hatte daz mechtiklich enpfolen czu entscheiden vnd czu vorhoren dem streitbern hern Pothen von Czastolowicz zeinem hauptmanne vuer zeinen getrewen scheppfen czu Glocz, der auch ervaren hatte von den eldsten, dy her gehaben mochte den um di brukken wol wissentlich was, in zulcher mose, daz daz closter, der apt vnd der convent des egenanten ordens zende Bernhardes czu Kamencz nicht czu schaffen hot gehabt vnd nicht czu schaffen hot mitte den egenanten brukken vnd ir auch nicht halden zullen vnd nicht machen; als auch daz der innige her Peter apt czu Kamencz von des closters weyn vnd zeines convents mit guten brifen vorzigelt mit hern Poten des egedochten vnd der stat Glocz ingezigelen volkumlich hot beweczet. Wenne wir denne egenannter Hensel von Fetow, hauptman czu Glocz vnd czu Frankenstein, dy gewissen vnd di brife vnd auch ander gewissen gezehen, gehort vnd ervaren haben, vnd wenne dy ratmanne der stat Frankenstein, den wir mit iren eldsten do czu entscheiden hatten vnd do czu auch kumen zint vnd keine gewissen bracht haben von den brukken vnd auch nicht gewissen gehaben mochten, zo bekenne wir mit craft dizes brifes, daz wir ervaren haben noch guter beweczunge, daz daz closter, der apt vnd der convent des vilgedochten closters czu Kamencz mit der brukken nicht czu schaffen haben vnd der brukken nicht durfen halden vnd nicht machen. Des czu groser gewissen vnd ganczer stetikeit, daz der krik vnd czweiung czwisschen den egenanten teilen, der stat, burgern vnd der gemeine czu Frankenstein vnd auch dem closter, dem apte, dem convent czu Kamencz werde vuerbas hin geleget vnd gestillet vnd vurbas vur czukumftigen herren vnd hauptleuten nymmer gereget, als zi vormols haben gepflogen; zo hab wir dizen brif heisen schreiben vnd mit vnserm anhangendem ingezigele vorvesten. Der gegebin ist czu Glocz auf dem hauze noch gotes geburt dreiczenhundert iar in dem neuendem vnde zibenczigstem iare an dem nesten vreitage vur vnser vrauen tak lichtwei purificationis.

Or. Perg. An einem Pergamentstreifen das Helmsiegel (ein auf dem Helm aufgespiesster Fisch).


Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.



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